Wolfgang Eder WEC Tourismus Consulting

Mir macht es Riesenspaß …

… das innovative For Friends-Konzept in die Praxis umzusetzen“

Tourismusberater und Neo-Hotelier Wolfgang Eder spricht im wellhotel-Interview über die Besonderheiten des neuen For Friends Hotels, erklärt die spezielle Philosophie und zeigt sich überzeugt, für die Zukunft bestens gerüstet zu sein.

Über Wellhotel

WellHotel ist das große Österreichische und Südtiroler Fachmagazin für die Bereiche Hotellerie & Gastronomie, Tourismus & Freizeit sowie Wellness & Beauty.
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Text: Michael Klimesch

wellhotel: Sie sind als erfahrener Tourismusberater bekannt. Wie wird man vom Consulter zum Hotelier?
Wolfgang Eder: Das ist eigentlich im Laufe des Entwicklungsprozesses entstanden und hat auch etwas mit dem Hotelnamen For Friends zu tun. Wie ich das Konzept erstellt habe, wurde sehr schnell klar, dass die Stärken im Softwarebereich liegen müssen, um sich nachhaltig von anderen Häusern zu unterscheiden. Unsere prominenten Partner wie etwa Toni Innauer oder Heinz Zak sind gute Freunde von mir, und diese wollten von Beginn an eine Kontinuität, außerdem waren ich und meine Familie sehr eng mit dem Projekt verbunden. Deshalb blieb ich im Management, um das For Friends zum Fliegen zu bekommen. Mir macht es jedenfalls großen Spaß, ein neues, innovatives Konzept in die Praxis umzusetzen.

wellhotel: Schon der Name For Friends ist außergewöhnlich. Welche Besonderheiten zeichnen Ihr Projekt noch aus?
Wolfgang Eder: Da gibt es mehrere Punkte, weil das Konzept so umfangreich ist und jeden Gästewunsch erfüllen muss. Das For Friends hat einen klar definierten Hintergrund. Der Ausgangspunkt der Überlegungen war folgender: Was machen wir, wenn wir uns privat Freunde nach Hause einladen? Ich fülle den Kühlschrank, fülle den Weinschrank auf und koche ein erlesenes Essen. Und betone immer, dass sich meine Freunde wie zu Hause fühlen sollen. Das wollen wir auch in unserem Hotel erreichen. Unsere 60 Mitarbeiter wurden eine Woche lang von Experten auf die For Friends-Philosophie geschult, Psychologen trainierten sie auf Empathie und Einfühlsamkeit. Ich will nämlich nicht den Standardsatz zur Begrüßung hören, ob der Gast eine gute Anreise hatte. Unsere Mitarbeiter müssen direkt auf die Befindlichkeiten des Gastes eingehen. Diese Empathie zieht sich durch das gesamte Haus. Wir wollen den Gast fragen: Wie geht es dir, worauf hast du Lust, was tut dir gut?

wellhotel: Ihre Philosophie beinhaltet auch vier Energiefelder. Können Sie das unseren Lesern näher erklären?
Wolfgang Eder: Wir haben vier Energiefelder ausgearbeitet, welche der Gast nützen kann, wenn er will. Das erste ist Natur und Entspannung. Aber wir gehen nicht mit unseren Gästen jodeln, sondern gehen etwa mit dem Extrembergsteiger Heinz Zak wandern oder mit anderen Experten, die sensibel mit der Natur umgehen.
Das zweite Feld heißt Energie und Bewegung. Dafür hat Toni Innauer ganz eigene Programme ausgearbeitet, welche es nur bei uns gibt. Diese wurden voll auf Gästewünsche ausgerichtet, unser Gast kann sich sein Programm dann ganz individuell zusammenstellen.
Punkt drei ist Kunst und Kultur, welche bei uns sehr zentrale Themen sind. So stehen in der Goethe Bibliothek Tausende Bücher in vier Sprachen, in jedem Zimmer kann der Gast aus 70 Büchern auswählen. Außerdem hängt in jedem Zimmer ein Original-Kunstwerk. Etwas Spezielles haben wir uns für das Stiegenhaus ausgedacht. Hier hängen in neun Stockwerken die besten Bilder von Heinz Zak, welche er im Karwendelgebirge fotografiert hat. Der Gast kann diese nicht nur bestaunen, sondern erfährt auch, wie viel Kalorien er bei seiner Treppenhauswanderung verbraucht hat. Das vierte Energiefeld, Genuss und Kulinarik, erklärt sich fast von selbst. Das For Friends verfügt über fünf verschiedene Restaurants mit drei verschiedenen Küchenausrichtungen. Eine Cigar Lounge und die Vinothek komplettieren das Angebot.
Jeder dieser vier Bereiche hat eine ganz eigene Philosophie. Aus allen Angeboten soll die „For Friends-Welt“ entstehen, in welcher sich der Gast individuell bewegen kann.

wellhotel: Warum wurde gerade der Standort Seefeld-Mösern gewählt?
Wolfgang Eder: Wir haben uns ganz bewusst für diesen entschieden, obwohl wir in ganz Österreich gesucht haben. Aber uns war schnell klar, dass unser Projekt einen View, also einen Ausblick haben muss. Der jetzige Standort ist ein ausgewiesener Kraftplatz, dazu ist die Lage mit dem Panoramablick über das Inntal einzigartig. Die gute Erreichbarkeit sowie die Olympiaregion als Topdestination waren weitere überzeugende Argumente.

wellhotel: Ist in Tirol, dem führenden Tourismusland, überhaupt noch Platz für ein neu erbautes Hotel?
Wolfgang Eder: Diese Zweifel sind mir eigentlich egal. Natürlich erstellten auch wir Konkurrenzanalysen, viel wichtiger war uns aber der Blick in die Zukunft: Welche Gäste werden in zehn Jahren in Tirol Urlaub machen? Darauf haben wir unsere Ausstattung ausgerichtet. Andere Tiroler 5-Sterne-Häuser machen ebenso einen super Job und können auf ihr Klientel vertrauen. Wir wollen uns unser Klientel selbst aufbauen.

wellhotel: Gab es während der langen Projektierungs- und Bauphase auch zweifelnde Stimmen?
Wolfgang Eder: Ganz ehrlich, die hat es nie gegeben. Wir haben das Projekt so vielschichtig aufgestellt, dass jeder voll davon überzeugt war. Und wenn man von etwas überzeugt ist, macht man es mit Freude.

wellhotel: Wurde das neue For Friends Hotel speziell auf eine besondere Zielgruppe ausgerichtet?
Wolfgang Eder: Nein, ganz bewusst nicht. Denn das würde unseren Gästen und unserem Angebot nicht gerecht werden. Unsere Philosophie ist ein Angebot an den Gast, aus dem er nach Lust und Laune wählen kann. Dies fängt schon beim Essen an. Bei uns ist es jedem selbst überlassen, ein Galadiner oder nur einen kleinen Snack einzunehmen.

wellhotel: Wird es von Ihnen noch weitere Hotelprojekte geben? Wenn ja, an welchen Standorten?
Wolfgang Eder: Davon gehe ich aus, ich habe noch sehr viele Ideen. Schau‘n wir mal …

wellhotel: Bei der Konzeptionierung wurden bekannte Persönlichkeiten wie Toni Innauer eingebunden. Hat sich diese berühmte Beratung ausgezahlt?
Wolfgang Eder: Das sind ja nicht nur Persönlichkeiten, sondern seit Langem meine Freunde. Deshalb empfinde ich das auch nicht als Frage der Beratung. Bei all dem Duck und Stress in kritischen Situationen war die Freundschaft zu ihnen ein Kontinuum. Dafür bin ich sehr dankbar.

wellhotel: Sie haben eine Energiepartnerschaft mit den Innsbrucker Kommunalbetrieben geschnürt. Was sind die Vorteile dieser innovativen Kooperation?
Wolfgang Eder: Daraus ergeben sich mehrere Vorteile. Die IKB ist ein gestandener Partner, der sehr viel Erfahrung und Know-how bündelt. Unsere Energieabteilung und die Bädertechnik haben einen einzigen Ansprechpartner, außerdem wird eine hohe Betriebssicherheit durch die besonderen Lösungen garantiert sowie eine perfekte Finanzierung durch das Contracting. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um ein hoch attraktives Modell.

wellhotel: Ist das For Friends nur in Tirol realisierbar oder könnte es überall auf der Welt stehen?
Wolfgang Eder: Mit bestimmten Standortvoraussetzungen kann es sicher weltweit realisiert werden. Wichtig ist nur, dass der Gast spüren muss, wo er seinen Urlaub verbringt. Bei uns muss er merken, dass er in Tirol ist.

wellhotel: Welches Hotel ist außer dem For Friends ihr Lieblingshaus?
Wolfgang Eder: Ich hoffe, mir mein Lieblingshotel gebaut zu haben … (lacht).

Anmerkung 16.6.2015:
Stellungnahme Wolfgang Eder & WEC zur aktuellen Situation For Friends Hotel

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